Kopfstandtechnik

Kurzbeschreibung

Die Kopfstandtechnik (eine Form der Provokationstechnik, auch „Umdenktechnik“) bedeutet nicht, dass man einen Kopfstand machen muss, um zum Ziel zu kommen – hier ist es vollkommen ausreichend die Aufgabenstellung ins Gegenteil zu wandeln.

Durch die Beschäfitgung mit genau entgegengesetzten Themen (z.B. „Wie kann man etwas so schlecht wie möglich machen?“, „Wie kann man sich am leichtesten dabei verletzen“, „Sitzen so unbequem es nur geht.“, „Wie geht pürieren auf jeden Fall schief“, etc.), bewegt man sich plötzlich außerhalb der Komfortzone und in Bereichen, in denen man sonst eher selten denkt/ die noch sehr unerforscht sind/ viel Innovationspotenzial bieten und durchaus vielfältig sind.

Ziel

Durch die Kopfstandtechnik gelangt man spielerisch und innerhalb sehr kurzer Zeit zu sehr vielen neuartigen, andersartigen und innovativen Ideen zur eigentlichen, ursprünglichen Themenstellung.

Vorgehen

  1. Definieren der tatsächlichen Themenstellung (je detailierter und gleichzeitig abstrakter, desto besser. Dadurch können Anti-Themen besser formuliert werden.)
    • z.B. Steigern des Würstchenverkaufs.

  2. Formulieren der Antithese (Vollkommen neue Umformulierung. Dabei sollten Worte, wie „nicht“, „kein“, etc. vermieden werden und stattdessen andere Verben genutzt werden. Möglichst klare, eventuell überspitzte Szenarien entwickeln)
    • z.B. Wie kann man verhindern, dass Brötchen verkauft werden? Mit welchen Mitteln kann der Würstchenverkauf eingestellt werden? Wie kann man dafür sorgen, dass niemand Würstchen kauft?
  3. Nun können zur Antithese Ideen und Gedanken gesammelt werden. Dazu bieten sich Kreativtechniken wie Brainwriting (hierbei beeinflussen sich die Teammitglieder nicht mittelbar) oder Brainstorming (unmittelbare Beeinflussung der Teammitglieder durch verbal geäußerte Ideen) an. Alle Ideen sollten dokumentiert werden – es ist alles erlaubt, sortiert und bewertet werden kann im Nachhinein.
    • z.B. Würstchenbude verbarrikadieren, Lieferanten kündigen, Werbung vermeiden, Würstchen vergiften, Negativpropaganda streuen, …
  4. Nach einer vorher festgelegten Zeit, oder sobald die Ideen nicht mehr flüssig sprudeln, werden die Ideen gesammelt, sortiert und gebündelt.
    • z.B. nach Thema (Würstchen, Umfeld, Würstchenbude, …)
  5. Die Ideen sollten gut sichtbar festgehalten werden, um sie so umformulieren zu können, dass die Ideen der Antithese wieder zur ursprünglichen Themenstellung passen. Die „positivierten“ Ideen können entweder direkt in den Entwurfsprozess einfließen oder diesem als Inspirationsquelle dienen.
    • z.B. Würstchenbude renovieren, Lieferdienst anbieten, Werbung verstärken, Rezeptur verbessern/neue Sorten entwickeln, positive Propaganda streuen,…

Vorteile

  • Verringert den Erwartungsdruck der Teilnehmer.
  • Ermöglicht unerwartete Einsichten auf die Aufgabenstellung.
  • Viele neue Ideen in sehr kurzer Zeit.
  • Häufig werden Fehler und Probleme besser wahrgenommen.
  • Da die Methode ein Umdenken fordert umgeht man Betriebsblindheit.

Nachteile

  • Nicht jede Antilösung führt zu einer positiven Lösung.
  • Um Antilösungen zu finden wird ähnliches Fachwissen benötigt, wie zur Lösung der eigentlichen Aufgabenstellung.
  • Die Methode ist nur schwierig auf komplexe Fragestellungen anwendbar.
  • Lösungsansätze sind oft nicht umsetzbar.

Quellen

http://www.kreativesdenken.com/artikel/mit-kopfstandtechnik-lernen.html
http://www.ideal.ovgu.de/ideal_media/Kopfstandtechnik.pdf
http://www.ideenfindung.de/Kopfstandtechnik-Brainstorming-Kreativit%C3%A4tstechniken-Ideenfindung.html

Personen

1

Dauer

ca. 10 Min.

Material

DIN A4

Stift

Beispiele

ToolsKopfstandtechnik