Analyse Interaktion

Erklärung

Interaktions-Design (Interaktionsgestaltung bzw. Interaction Design) beschäftigt sich mit der Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle, also des Dialoges zwischen Mensch und Maschine (zum Beispiel bei Mobiltelefonen, Navigationsgeräten, Notebooks). Dabei wird während des Designprozesses auf eine benutzerzentrierte Gestaltung (User Experience) großer Wert gelegt.

Die Interaktivität ist dabei nicht an eine neue Technologien gebunden. Interaktion-Design ist auch die Entwicklung von Lösungen für Dienstleistungen und Abläufe aufgrund der stetig steigenden Anforderungen an immer komplexer werdende Kommunikationssysteme von analogen und digitalen Elementen.

Ziel

Interaktion Design zielt darauf ab Produkte und Dienstleistungen so zu optimieren, dass sie in der Benutzung Freude und intuitives Verhalten ermöglichen und erlauben, damit die emotionale Bindung gestärkt wird. Dadurch können Alleinstellungsmerkmale und Markentreue ausgearbeitet werden, die nicht nur die Wiederkaufsrate und die Kundenbindung erhöhen, sondern auch die Empfehlungsrate durch Nutzer und damit die Wirtschaftlichkeit des Projekts.

Vorgehen

Interaction Designer*innen verfolgen analysieren und abstrahieren zuerst die Situation, um eine Lösung für ein spezifisches Problem zu finden. Sie konzipieren und gestalten frühe Prototypen (Simulationen, interaktive Demos oder Bedienteile) um ihr Konzept mit Hilfe von Benutzer*innen auf ihre Anwendbarkeit und Praxistauglichkeit hin zu überprüfen.

Innerhalb der Interaktionsgestaltung gibt es sechs Methoden:

  1. Recherche
    Über Observation, Gespräche, Fragebögen und vergleichbarer Anwendungen und Produkte versuchen die Designer*innen die Benutzer und Benutzerinnen und das jeweilige sozio-kulturelle Umfeld zu erkunden – mit dem Ziel mehr über ihn/sie herauszufinden – um anschließend die beste Designlösung für die Problemstellung zu finden.
  2. Analyse und Konzeption
    Auf Grundlage der Recherche, neuester technologischer Möglichkeiten und betriebswirtschaftlicher Aspekte werden erste Konzepte entwickelt – dieser Prozess erfordert häufig mehrere Durchgänge von Entwurfs- und Kreativitätstechniken, Diskussionen und Verbesserungsvorschlägen.
  3. Kreation von Designvarianten und Evaluation
    Nachdem eine klare Problemstellung definiert wurde, beginnen die Designer*innen Varianten mit Hilfe von frühen Prototypen (Mock-Up´s, Screenflows, Papierprototypen etc.) zu entwickeln. Die Entwurfs-Lösungen werden evaluiert – dabei werden jeweils die besten Ergebnisse in einer Lösung neu angewendet.
  4. Prototyping und Usability-Tests
    Prototypen-Techniken werden genutzt, um die Konzepte zu überprüfen. Prototypen können physisch oder digital, skizzenhaft oder detailliert digital ausgestaltet sein. Diese können grob in drei Kategorien eingeteilt werden:
  • sollen die Aufgabe und Funktion des Produktes widerspiegeln
  • das Look and Feel erlebbar werden zu lassen
  • die Realisierbarkeit der Anwendung aufzeigen
  1. Implementierung und Umsetzung
    Das Interaction Design muss während der Umsetzung im Entwicklungsprozess stetig integriert sein, um die richtige Umsetzung der Konzeption zu gewährleisten. Oft treten innerhalb dieser Projektphase noch Änderungen auf.
  2. Abschließender Testlauf
    Nachdem die Anwendung oder das Gerät entstanden ist, folgt oft ein weiteres Usability-Testing, um notwendige Modifikationen vornehmen zu können.

 

Tipp

Gebrauchstauglichkeit oder Benutzerfreundlichkeit (Usability) beschreibt, wie gut der Umgang mit einem Produkt oder einer Dienstleistung ist. Bei der Beurteilung der Usability spielen Aufgaben, Nutzer und der Nutzungskontext eine entscheidende Rolle.

Besonders für digitale Produkte gelten die Interaktionsprinzipien aus der DIN ISO 9241-110:2020, als Gestaltungsrichtlinien für interaktive Systeme. 

ISO 9241-110 Interaktionsprinzipien
Benutzungsschnittstellen von interaktiven Systemen, wie Webseiten oder Software, sollten vom Benutzer effektiv, effizient und zufriedenstellend zu bedienen sein. Der Teil 110 der DIN EN ISO 9241 beschreibt sieben Interaktionsprinzipien für die Gestaltung und Bewertung interaktiver Systeme:

  1. Aufgabenangemessenheit – geeignete Funktionalität, Minimierung unnötiger Interaktionen
  2. Selbstbeschreibungsfähigkeit – Verständlichkeit durch Hilfen/Rückmeldungen
  3. Erwartungskonformität – Konsistenz, Anpassung an das Benutzermodell
  4. Erlernbarkeit – Anleitung des Benutzers, Verwendung geeigneter Metaphern, Ziel: minimale Erlernzeit
  5. Steuerbarkeit – Steuerung des Dialogs durch den Benutzer
  6. Robustheit gegen Benutzerfehler – Das System toleriert Fehler oder ermöglicht eine leichte Fehlerkorrektur durch den Benutzer
  7. Benutzerbindung – System ist einladend und motivierend

Quellen

  • Arbeiten der Studierenden in Fach Entwerfen & Konstruieren
  • https://de.wikipedia.org

Beispiele

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