Immer, wenn Entscheidungen anstehen, gilt es alle zur Verfügung stehenden Variationen zu überprüfen und zu bewerten. Die Bewertung ist ein Prozess, in dem definierte Kriterien, die sich auf den Wert, den Nutzen, Innovativität oder die Aufgabenerfüllung im Bezug auf ein Projekt, angewendet werden. Meist geht es darum Ist-Eigenschaften mit Soll-Eigenschaften zu vergleichen.
Geht es beispielsweise darum, die erste Entwurfsphase abzuschließen, müssen alle Vorschläge, Ideen und Entwürfe nach technischen, konstruktiven und wirtschaftlichen Kriterien evaluiert werden, um diese gegeneinanderstellen und bewerten zu können, sodass mit einer zufriedenstellenden Lösung weitergearbeitet werden kann.
Möglichst ausführlich sollten Beurteilungen am Ende entscheidender Phasen, wie der Endentwurfsphase, nach der die Ausarbeitungs- und Konstruktionsphase folgt. Auch am Ende der Konstruktionsphase muss streng beurteilt werden, da auf Basis der Konstruktion die Fertigung anläuft.
Die Bewertungsmethoden müssen:
Ziel aller Methoden zur Bewertung ist es sicherzustellen, dass ausgewählte Subjekte auf transparente und objektive Weise sämtliche Anforderungen qualitativer und quantitativer Art, vollständig erfüllen, um wirtschaftliches und zielorientiertes Handeln zu ermöglichen.
Das bedeutet, dass die Bewertung nach nachvollziehbaren und reproduzierbaren Kriterien durchgeführt werden muss, dass alle Lösungen nach Grad der Vorgaben- und Anforderungserfüllung unterschieden wurden und dass die beste Lösung gewählt wurde.
Bewerten und beurteilen beschreibt einen Ablauf, in dem mehrere Varianten hinsichtlich deren Erfüllung definierter Kriterien unterschieden werden. Die Bewertung zielt darauf ab eine Entscheidung treffen zu können.
Wichtig ist, dass vor der Bewertung die Bewertungskriterien ausgearbeitet, festgelegt und kommuniziert wurden. (Ist die Lösung objektiv/rational oder subjektiv/emotional?)
Entscheidungskriterien können sein:
Entscheidungen können sich auf die Bewertung von Risiken beziehen
Wenn eine Bewertung abgeschlossen wurde, steht das Ergebnis zur Entscheidungsfindung zur Verfügung, mit der der folgende Entwicklungsschritt initiiert wird.
Pahl/Beitz Konstruktionslehre: Methoden und Anwendung erfolgreicher Produktentwicklung
Lehrstuhl und Institut für Allgemeine Konstruktionstechnik des Maschinenbaus RWTH Aachen / Prof. Dr.-Ing. Jörg Feldhusen
Klaus Ehrlenspiel/Harald Meerkamm: Integrierte Produktentwicklung
VDI-Richtlinie 2225
Wikipedia